Mittwoch, 25. Januar 2012

"Super-realistic"-Fliegen, denen beim Einsatz nicht gleich die Zerbröselung bevorsteht

Hand auf’s Herz: Wir kommen mit unseren klassisch gebundenen Fliegen ganz gut zu Recht, doch erspähen wir – wo auch immer – eine dieser „Super-realistic“-Fliegen, so juckt es uns schon, sie unter die Lupe zu nehmen. Und sind von der Herstellkunst ziemlich angetan. Die Krux ist nur, dass derlei Fliegen oft nicht zum Fischen taugen oder nach zwei, drei Mal im Einsatz schlichtweg zerbröseln. Klar, die meisten dieser täuschend echten Fliegenimis sind auch schlicht für’s Auge gemacht worden.
Einer, der sich der Sache angenommen hat – eben haltbare „Super-realistic“-Fliegen zu binden respektive herzustellen, die man auch zum Fischen wirklich verwenden kann  – ist Claes Johansson aus Sweden (Gothenburg). Einer der Kernpunkte beim Binden oder bei der Herstellung sicherlich: die Verwendung von besonderen oder speziellen Materialien. Daran hat Johansson wohl viel und lange gearbeitet beziehungsweise getüftelt.

Seine kleine Firma namens „JsonSweden“ (www.jsonsweden.com) bietet mittlerweile über Händler praktisch weltweit solche fischbaren „Super-realistic“-Fliegen an. So zum Beispiel über AOS (Austrian Outdoor Sports www.aos.cc). Wobei wichtig ist zu wissen, dass zum einen die fix und  fertigen Json-Fliegen gekauft werden können (Maifliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen, Eintagesfliegen, Bachflohkrebse oder Nymphen)..., 


Eine Maifliege von Json; sieht fast aus wie echt. Neben Maifliegen hält die Firma auch andere Fliegen bereit. Vielleicht einfach mal auf der Json-Website stöbern (Foto: JsonSweden).

...andererseits gibt es aber auch ein „System“ (inklusive diverser Materialien und Bindeanleitungen), mit dem man dann selbst seine „Super-realistic“-Fliegen binden oder herstellen kann. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob 3,30 oder 3,50 Euro für eine Fliege gerechtfertigt ist oder nicht. Dass die täuschend echt daherkommenden Json Sweden-Fliegen haltbar sind oder ihrer Sache gerecht werden, soll übrigens ein firmeneigenes Vid, eingestellt auch bei YouTube,  untermauern: http://www.youtube.com/watch?v=MLtUUMI2DVY

Die nächsten Tage erhalte ich Muster, hat mir gestern Abend Anders Uvberg von Json am Telefon versichert – dann schau’mer mal. Der unter anderem für’s Marketing zuständige Uvberg nannte in dem interessanten Gespräch auch den Grund, warum sich Johansson mit den „Super-relealistic“-Fliegen beschäftigt hat: Fische hätten klassische Fliegen an seinem Hausgewässer, an dem relativ viele Fliegenfischer ihrer Passion nachgehen, nicht mehr richtig oder kaum goutiert. Mit den „Super-realistic“-Fliegen habe es dann (wieder) gut geklappt, so sein Ondit...   

P.S.: Zu den Bezeichnungen „realistic“-, „semi realistic“-, „super realistic“: AOS benennt die Json-Fliegen als „super realistic“ – was meiner Meinung nach auch die Sache trifft. Demnach macht es sicherlich Sinn, klassisch gebundene Fliegen als „realistic“ Flies zu bezeichnen. Unter „semi realistic“ wären dann eben Fliegen, die gewisse vorgefertigte Komponenten (wie etwa Köpfe/Fish Skull und andere „Halbfertigkomponenten“ etwa Soft-Tungsten-Teile) sowie Materialen von klassischen Fliegen aufweisen, wobei bei „Super-realistic“-Fliegen notabene auch klassische Fliegenmaterialien zum Einsatz kommen können, aber vielleicht nicht überwiegen.


Montag, 9. Januar 2012

RISE - Film Festival: Größtes Fliegenfischerfilm-Event kommt 2012 auch zu uns

Im letzten Jahr hatten wir freundlich in einem Post darauf hingewiesen, dass das RISE - Fly Fishing ruhig auch mal bei uns Station machen darf. Nun kommt es (- nein, wir hatten nichts dazu beigetragen). Und zwar in Kinos nach Stuttgart (5.3.), Köln (6.3.), Hamburg (7.3.), Berlin (8.3.) und München (22.3.); bis auf München jeweils von 19 bis 21 Uhr.

Nach Angaben der Veranstalter will man mit dem Event „die Fliegenfischerwelt durch gemeinsame Events verbinden und die Faszination Fliegenfischen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen“. RISE zeigt exklusiv Premieren der weltbesten Fliegenfischerfilme sowie Kurzfilme von europäischen Filmemachern, heißt es.


Fliegenfischerfilme auf Großleinwand beim RISE Fly Fishing Film Festival (Foto: Brad Harris, mit freundlicher Genehmigung von Gin Clear Media, Neuseeland)


Filmmaterial aus Frankreich, Slowenien, Neuseeland, Alaska und den USA – vorgeführt in HD auf großen Kinoleinwänden - soll Fliegenfischer begeistern. Angekündigt ist als Hauptfilm des Festivals „Hatch“ von Gin-Clear Media. Er dokumentiert gemäß den Informationen die intensivsten Insektenschlüpfe der Welt gepaart mit einer fantastischen Fliegenfischerei. Massive Maifliegenschlüpfe an englischen Chalk Streams, nach Ameisen steigende Forellen in Slowenien, große Zikaden nach denen ebenso große Bachforellen in neuseeländischen Flüssen steigen und schließlich eine feeding frenzy nach einem "Krillschlupf" im Meer.

Ferner sind laut Veranstalter in dem Film die abgelegensten und außergewöhnlichsten Winkel der Welt für diese fantastische Fischerei zu sehen. Zudem werde die wichtige Rolle der Fliegenfischer für den Erhalt dieser Gewässer näher gebracht. „Hatch“ wird übrigens in deutscher Sprache vorgeführt.

Alle Tourinfos für ganz Europa, Trailer, Kartenbezug, Fotos und mehr finden sich unter www.flyfishingfilmfestival.eu  

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Faszinierende Wurfimpressionen von Christopher Rownes

"In Search of the perfect Loop" - Video von Marcus Sies (Fly Focus), der Wurf-Master Christoper Rownes mit der Kamera begleitet hat. Tolle Wurfimpressionen!



IN SEARCH OF THE PERFECT LOOP from Marcus Sies on Vimeo.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Lachse jetzt auch im Murg-System identifiziert

Die Meldungen über die „erfolgreiche Rückkehr der Lachse“ häufen sich. Nachdem auch unlängst in der Kinzig Lachse gesichtet wurden (siehe Post unten), meldet der Mäander e.V. (ARGE zur Verbesserung der ökologischen Verbesserung der Fließgewässer Badens), dass jetzt Lachse in das Murg-System zurückgekehrt sind.

Lachs-Milchner aus der Murg; identifiziert mittels E-Befischung (Foto: Mäander e.V)

Nach der Sichtung einer Laichgrube bei Gaggenau/Rotenfels, erfolgte eine E-Befischung – und ein Lachs-Milchner von gut 80 Zentimeter Länge konnte gekeschert werden. Doch nicht nur das. Auch Lachs-Eier wurden in einer Laichgrube entdeckt. Mehr dazu: www.maeander-baden.de  

Beitrag SWR4-Radio: http://bit.ly/tLluqT 
Infos über die Murg bei Wikipedia: http://bit.ly/v79xcb


Freitag, 21. Oktober 2011

Wenn sich eine Last-Hope-Fliege als Matchwinner entpuppt - "Red Fred"

Das letzte Ansinnen, Flussbarschen mit der Fliege nachzustellen, war abermals nicht von Erfolg gekrönt. Wurscht, ich probier's wieder. Das Feuer ist noch da. Mal mit einer anderen Fliege, vielleicht. Und zwar mit einer aus meiner Streamer-Box, der ich an und für sich wenig Beachtung schenke. Er nennt sich in seiner Urform "Gra Fred" oder "Grey Fred", gebunden halt als "Red Fred".

Der "Red Fred" fischt upside-down. Seine Ähnlichkeit zum berühmten Wooly Bugger ist unübersehbar. Aber es gibt zwei wesentliche Unterschiede

Beim letzten Versuch auf Barsche wollte ich eigentlich schon von dannen schleichen. Band dann doch noch eben jenen "Red Fred" an, sozusagen als "Last-Hope-Fliege". Und, ja es war so, gleich nach den ersten Wurf hat's gefunzelt. Allerdings kein Barsch, abermals einge feiste Regenbogenforelle. Danach war dann wirklich Schluss.  Das nächste Mal starte ich gleich mit dem Roten.

Kurz zur Fliege: Kommt sicherlich einem Wooly Bugger ziemlich ähnlich. Allerdings ist beim "Grey, Red oder What-ever-Fred" der Kopf etwas (mit Dubbingmaterial) ausgeformt und als Schwanzerl wirkt kein Marabou, sondern Soft Hackles. Als "Grey Fred" imitiert der Streamer vorzüglich einen Brut-/Futterfisch und funktioniert supergut. Wer mehr über diese Fliege, die an und für sich für die Salzwasserfischerei auf Meerforellen gedacht ist, wisssen will: hier eine Bindeanleitung auf http://www.globalflyfisher.com/: http://globalflyfisher.com/patterns/frede/

Ebenso viel Spaß damit - see you!


Samstag, 8. Oktober 2011

Faszination Stachelritter – oder: Den Traum-Barschen hinterher

Natürlich bietet auch der Herbst fischereilich tolle Herausforderungen. Während bei den einen Äschen jetzt stärker in den Fokus rücken, haben es mir Barsche angetan.

Um diesen Stachelrittern nachzustellen, bieten sich Stillgewässer an, aber auch Fließgewässer – vor allem Mischgewässer. So etwa „mein“ Stadtkanal. Letzten Sonntagmorgen war ich da, morgen geht’s abermals dort hin.


FliegenfischerMania letzten Sonntagmorgen in den Esslinger Stadtkanälen bei konzentrierten Streamern auf Barsch (Foto: Selbstauslöser). Zwar nahm kein Stachelritter den Streamer, dafür eine 35er Bachforelle. Ich denke, sie hat den Schreck gut überstanden... 

Dass es Barsche in diesem domestizierten Gewässer gibt, ist mir bestens bekannt. Und was  für welche. Allerdings so einer wie im folgenden Foti hat einen meiner Streamer noch nicht goutiert. Aber vielleicht wird es demnächst was damit…


Einer der größeren Barsche aus den Esslingern Stadtkanälen. Das Foti stammt vom letzten "Kanalabschlag".

See you!

P.S.: Yes, mein Blog ist in der letzten Zeit etwas verwaist. Aber hin und wieder gibt es Dinge, die sind wichtig und solche, die sind wichtiger. I will do my best...Sorry!!

Donnerstag, 15. September 2011

Fliegenmuster für Großforellen: T & A Bunker – Wackel-wackel, hoher Reizfaktor

Für manche Fliegenfischer(Innen) ist das Fischen mit dem Streamer so eine Sache. Ein Argument: Es komme dem Spinnfischen nahe; habe mit der eigentlichen Philosophie des Fliegenfischens nichts (mehr?) zu tun. Nun – will man beispielsweise größere Forellen (oder größere Salzwasserfische) mit der Fliegenrute überlisten, so kommt man halt nun mal nicht um Streamer umhin.


Der Gelenkstreamer T&A Bunker: Marabou dominiert; hier eine Variation mit Krautschutz am vorderen Haken eingebunden. Dieser hier hat insgesamt eine Länge von 12 Zentimeter.

Einen sicherlich interessanten Streamer hat Kelly Gallup aus Montana entwickelt, ein Streamer speziell für Großforellen – den man allerdings auch ziemlich gut auf Zander oder Hecht einsetzen kann. Der Name: T & A Bunker, einen Tandem-Streamer, also, einen, der aus zwei Teilen besteht und zwei Haken aufweist.


Foto links: Der T & A Bunker nass. Rechts: Die Fliege etwas aufgedröselt. Hier sieht man die Gelenkkonstruktion

Hält man die Fliege am Kopf und wedelt hin und her, wackelt das Schwanzteil des Streamers dynamisch, und er zeigt, was in ihm steckt. Solch ein Hin- und Hergewackele bringt in dieser Art und Weise nur ein Gelenkstreamer zustande. Die zwei Teile sind mit Monofil verbunden, genauer gesagt: mit Hardmono.

Das Hardmono ist auf dem Hakenschenkel des Vorderteils befestigt und bildet übereinander gelegt und eingebunden eine horizontale Schlaufe, die ungefähr 15 Millimeter über das Ende des Hakenbogens hinaus ragt. In der Schlaufe läuft sozusagen frei beweglich das Hakenöhr des zweiten Hakens (des Schwanzteils). Durch diese Gelenkkonstruktion kann das Hinterteil frei hin- und herwedeln und verleiht der Fliege im Wasser eine auf Fische immens reizvolle Beweglichkeit – was halt auch zum Beispiel Großforellen betört oder reizt.

Wichtig ferner: Über beide Hardmono-Stränge sind drei Perlen geschoben. Zum einen schützen sie das Monofil, zum anderen bleibt die Schlaufe beziehungsweise das Gelenk trotz Bewegungen immer erhalten. Das Binden des T & A Bunkers (Hauptmaterial: Marabou) ist nicht schwer, dauert jedoch ein wenig. Auch ist der putzig aussehende Kopf einfacher gemacht, als man vielleicht denkt (herausgezogene Stränge, Märchenwolle im V-Shape-Stil).



Eine Regenbogenforelle, nicht mal eine so große, hat nach dem etwa zehn Zentimeter langen T&A Bunker gegiert, ihn attackiert und gepackt.

Im Wasser schnurrt das Marabou natürlich gewaltig zusammen.
Der Streamer imitiert (aber trotzdem) klasse einen Köderfisch oder Beutefisch. Man kann auch sehr gut variieren; sowohl was die Farben als auch die Größen anbetreffen.

Am besten man fischt den unbeschwerten Gelenkstreamer an einer Sinktip (auf Forellen 130 oder 150 Grains, auf andere Fischarten vielleicht 200 Grains Gewicht). Allerdings sollte man darauf achten, ob ein Gelenkstreamer (mit 2 Haken) an dem Gewässer, wo man fischt, auch geduldet wird.

Viel Spaß damit!

Und hier noch die Materialliste für den T & A Bunker:
Haken Schwanzteil: 8er Tiemco 105 oder 107
Bindeseide: 6/0
Körper: 2x Marabou-Strung-Federn (Palmerstil),
Oberschwinge: Marbou Strung  
Gelenk: Hardmono 4,5 kg oder 9,2 kg (Tragkraft),
3 rote Glasperlen (small) über Hardmono
Haken Kopfteil: 2 er oder 4er Tiemco 8089
Glitzermaterial: Flashabou Rainbow, Kystal Flash perl
Körper: 2x Marabou-Strung-Federn (Palmerstil),
Oberschwinge: Marabou Strung
Kopf: Märchenwolle (dünne Stränge V-förmig oben und
unten und hintereinander eingebunden, etwa 12 Millimeter vor/bis
zum Hakenöhr); kreativer Scherenschnitt zum Schluss (Kopfform)
Augen: Wackelaugen (5 oder 7 Millimeter), fixiert mit
Uhu 2-komponenten Epoxidharzkleber (schnelltrocknend)

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